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Stolpersteine in Fürstenau

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Detmolder Straße 25 - Carla Pins - Foto: Antonius Westermeier

Stolpersteine Detmolder Straße 25 – Carla Pins

Gegen das Vergessen

Benedikt Lücke

Fürstenau | 02. April. 2021

Mit Stolpersteinen soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden.

In Fürstenau wurden 21 Menschen deportiert. Jedoch befinden sich 23 Stolpersteine im Ort. Dies ist darauf hinzuführen, dass diese Menschen verzogen sind, jedoch aus Fürstenau stammen und ermordet wurden.

Stolpersteine ist ein Kunst-Projekt für Europa von Gunter Demnig.

Die Stolpersteine wurden jetzt an sieben Stellen in der Ortschaft verlegt und sollen ab sofort an die Verfolgung und Ermordung der NS-Zeit erinnern und die Vorbeigehenden nachdenklich stimmen.

Quelle: HVV Fürstenau (Stolpersteine in Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Detmolder Straße 25 - Foto Carla Pins - Foto: Jacob Pins Gesellschaft

Stolpersteine Detmolder Straße 25 – Carla Pins

Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus

Jüdisches Leben in Fürstenau

Fürstenau | im April. 2021

Die Verlegung der Stolpersteine in Fürstenau dient zur Erinnerung an das Schicksal von Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben worden sind.

Dank vieler aus Fürstenau und Bödexen finanzierter Spenden konnten Dr. Michael Stoltz und Martin Speith die Steine aus Messing auf Zementblock jetzt an sieben Stellen verlegen.

Bei einem Rundgang durch die Ortschaft haben die Initiatoren Dr. Michael Stoltz, Fritz Ostkämper (Jacob Pins Forum Höxter) und der Ortsausschussvorsitzende Ferdinand Welling das Projekt vorgestellt.

„Als ich den Stein von Carla Pins in der Hand hielt, ist mir bewusst geworden, dass ich hier keinen Stein, sondern ein Menschenleben – einmalig und wertvoll – trage“, sagt Dr. Michael Stoltz sichtlich bewegt.

Quellen: Verschiedene

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine 1 - An den Teichen 2 - Teaser

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - An den Teichen 2 - Albert Bachmann

HIER WOHNTE
ALBERT BACHMANN
JG. 1899
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1941
RIGA, STUTTHOF
ARBEITSLAGER HOHENBRUCH
ERMORDET 12.12.1944

Albert Bachmann *7.11.1899 in Fürstenau, Sohn von Moses Bachmann und dessen 1. Ehefrau Sara (Salchen), geb. Dillenberg (aus Ovenhausen), Bruder des Hermann Bachmann.

Er besuchte nach der Volksschule von 1911-1915 das Gymnasium in Höxter und trat dann in den Viehhandel seines Vaters, Fürstenau Nr. 61 (Hohehäuser Str. 10 – jetzt: Möbel Paul –), ein, den er später mit seinem Bruder Hermann weiterführte. Am 1.4.1932 (od. 1922) Heirat mit Sidonia geb. Mansbach (aus Fritzlar). Die Ehe blieb offensichtlich kinderlos.

Nach 1933 ging das Viehhandelsgeschäft zwar zurück, aber die Existenz blieb noch gesichert, da „arische“ Konkurrenten fehlten und zudem schlechter zahlten. Ende September 1938 wurde den Brüdern jedoch der Viehhandel verboten. Das Ehepaar wurde am 9.12.1941 nach Riga deportiert. Von dort wurde Albert Bachmann (wohl im Juni 1944) nach Stutthof bei Danzig verbracht, wo er am 12.12.1944 ermordet wurde.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - An den Teichen 2 - Hermann Bachmann

HIER WOHNTE
HERMANN BACHMANN
JG. 1901
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET SEPT. 1943
AUSCHWITZ

Hermann Bachmann *25.11.1901 in Fürstenau, Sohn von Moses Bachmann und dessen 1. Ehefrau Sara (Salchen), geb. Dillenberg (aus Ovenhausen), Bruder des Albert Bachmann.

Er trat nach der Schulzeit in den Viehhandel des Vaters, Fürstenau Nr. 61 (s.o.), ein und führte ihn später zusammen mit seinem Bruder Albert weiter. Er blieb unverheiratet. Nach 1933 ging das Viehhandelsgeschäft zwar zurück, aber die Existenz blieb noch gesichert, da „arische“ Konkurrenten fehlten und zudem schlechter zahlten. Ende September 1938 wurde den Brüdern jedoch der Viehhandel verboten. Er wurde am 9.12.1941 deportiert und im September 1943 in Auschwitz ermordet.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - An den Teichen 2 - Hermann Bachmann

HIER WOHNTE
SIDONIE BACHMANN
GEB. MANSBACH
JG. 1899
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET 4.1945
STUTTHOF

Sidonie Bachmann geb. Mansbach, *23.9.1899 in Fritzlar, Tochter von Ascher Mansbach und Emma, geb. Mara(?).

Sie heiratete am 1.4.1932 (od. 1922?) den Viehhändler Albert Bachmann (s.o.) in Fürstenau. Die Ehe blieb kinderlos. Zusammen mit ihrem Mann wurde sie am 9.12.1941 nach Riga deportiert, von wo sie (wohl im Juni 1944) nach Stutthof verbracht wurde. Dort kam sie im April 1945 um.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine 2 - Lindeneck 2 - Teaser

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Berta Bachmann

HIER WOHNTE
BERTA BACHMANN
GEB. SILBERBERG
JG. 1903
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Berta Bachmann geb. Silberberg, *9.11.1903 in Lichtenau, Tochter von Louis Silberberg und Julie, geb. Eichengrün.

Sie heiratete am 14.9.1929 den Viehhändler Siegfried Bachmann, Fürstenau Nr. 101, und hatte mit ihm die Tochter Inge.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Inge Rose Bachmann

HIER WOHNTE
INGE ROSE
BACHMANN

JG. 1929
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Inge Rose Bachmann *22.11.1929 in Fürstenau, Tochter von Siegfried Bachmann und Berta, geb. Silberberg, Fürstenau Nr. 101.

Sie wurde mit ihren Eltern am 9.12.1941 nach Riga deportiert und ist dort verschollen.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Moritz Bachmann

HIER WOHNTE
MORITZ BACHMANN
JG. 1895
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Moritz Bachmann - Passfoto

Moritz Bachmann *9.3.1895 in Fürstenau, Sohn von Alex Bachmann und Emma, geb. Kohlenstein (aus Fürstenau).

Er war unverheiratet und führte später zusammen mit seinem Bruder Siegfried den väterlichen Viehhandel, Fürstenau Nr. 101, fort. Die Familie war im Vergleich mit den anderen jüdischen Mitbürgern Fürstenaus relativ wohlhabend und verfügte über rund 20 Morgen Grundbesitz. Das Geschäft ging im 3. Reich allmählich zurück, bot jedoch bis in die 2. Hälfte der 1930er Jahre eine Existenzgrundlage, da „arische“ Konkurrenten fehlten und die jüdischen Viehhändler besser zahlten. Zum 30.9.1938 mussten aber beide Brüder ihre Legitimationskarten als Handlungsreisende abgeben.

Zusammen mit dem Bruder und dessen Familie wurde Moritz Bachmann am 9.12.1941 nach Riga deportiert und dort nach dem Krieg für tot erklärt.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Siegfried Bachmann

HIER WOHNTE
SIEGFRIED
BACHMANN

JG. 1892
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Siegfried Bachmann *8.8.1892 in Fürstenau, Sohn von Alex Bachmann und Emma, geb. Kohlenstein (aus Fürstenau).

Er trat nach seiner Schulzeit in den Viehhandel seines Vaters, Fürstenau Nr. 101 (jetzt: Lindeneck 2), ein und führte ihn später zusammen mit seinem Bruder Moritz fort. Am 14.4.1929 heiratete er die aus Lichtenau stammende Bertha, geb. Silberberg, mit der er die 1929 geborene Tochter Inge hatte. Die Familie war für die damaligen Verhältnisse relativ wohlhabend und verfügte über rund 20 Morgen Grundbesitz.

Das Geschäft ging im 3. Reich allmählich zurück, bot jedoch bis in die 2. Hälfte der 1930er Jahre eine Existenzgrundlage, da „arische“ Konkurrenten fehlten und die jüdischen Viehhändler besser zahlten.[1] Zum 30.9.1938 mussten aber beide Brüder ihre Legitimationskarten als Handlungsreisende abgeben.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Detmolder Str. 25 - Per eingescannten QR-Code aus unserem gedruckten Wegweiser

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Siegfried Bachmann

HIER WOHNTE
MAX PINS
JG. 1900
„SCHUTZHAFT“ 1938
SACHSENHAUSEN
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET 22.12.1944
LIBAU

Max Pins *14.8.1900 in Herne, Sohn von Joseph Pins und Henriette, geb. Baum. Er war Fleischer und heiratete Carla Judenberg, Tochter des Jakob Judenberg und dessen Ehefrau Therse, geb. Blank. Carla war später Pflegetochter von Markus und Regine Judenberg; sie übernahm ab 1936 den Lebensmittel- und Gemischtwarenladen ihrer Pflegeeltern, Fürstenau Nr. 76, aus dem der Lebensunterhalt der Familie bestritten werden musste, bis der Laden 1938 geschlossen werden musste.

Kurz vor Kriegsbeginn beantragte Max Pins für sich und seine Frau Pässe zur Auswanderung, da er im Besitz einer Einreiseerlaubnis zur Aufnahme im Durchgangslager Richborough (England) war. Doch wegen des Kriegsbeginns waren auch mehrfach wiederholte Anträge erfolglos. Am 9.12.1941 wurde er nach Riga deportiert, wo er am 22.12.1944 umkam.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Siegfried Bachmann

HIER WOHNTE
CARLA PINS
GEB. JUDENBERG
JG. 1903
DEPORTIERT 1941
RIGA
1944 LIBAU
1945 ARBEITSLAGER
KIEL-HASSEE
BEFREIT

Carla Pins *3.11.1900, Frau von Max Pins,  hat die KZs und Gräuel überlebt. Ende September 1944 wurde sie aus dem Ghetto Riga in das lettischische KZ Libau verlegt. Im Februar wurde sie in das Hamburger Gefängnis Fuhlsbüttel verbracht. Von dort mussten sich die Juden, so auch Carla Pins, Anfang April 1945 zu Fuß auf einen sog. Todesmarsch in das 86 km entfernte „Arbeitserziehungslager“ Hassee bei Kiel begeben, von wo aus Carla Pins Ende April 1945 zusammen mit weiteren 168 Juden auf Grund von Verhandlungen zwischen Heinrich Himmler und einem Vertreter des Jüdischen Weltkongresses nach Schweden gelangte. Mit diesen Verhandlungen erhoffte sich Heinrich Himmler eine günstigere Behandlung durch die alliierten Siegermächte. Von Schweden ist Carla Pins Wochen später nach Amerika ausgewandert.

Sie stand noch Monate später mit einem Fürstenauer Zeitzeugen in Briefkontakt.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Siegfried Bachmann

HIER WOHNTE
MARKUS JUDENBERG
JG. 1859
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Detmolder Str. 25 - Markus Judenberg - Portrait

Markus Judenberg *2.7.1857 in Fürstenau, Sohn von Meyer Judenberg und Rica, geb. Kohn (aus Bergheim).

Die Familie Judenberg betrieb in Fürstenau Nr. 76 einen Kolonial- und Gemischtwarenhandel und konnte im Vergleich zu en übrigen jüdischen Mitbürgern als wohlhabend angesehen werden. Sicherlich auch deshalb wurde Markus Judenberg unter anderem im Mai 1914 in den Synagogenvorstand gewählt. Am 2.12.1885 heiratete er die aus Fürstenau stammende Regine, geb. Bachmann (*1847). Markus Judenberg wurde am 1.8.1942 nach Theresienstadt deportiert. Der 85-Jährige weigerte sich dabei, das Pferdefuhrwerk, das ihn nach Höxter bringen sollte, im Ort zu besteigen. Er wollte seine Heimat zu Fuß verlassen und stieg erst außerhalb von Fürstenau auf das Fahrzeug. Von Theresienstadt wurde er am 23.9.1942 nach Treblinka verbracht und in Minsk für tot erklärt.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Lindeneck 2 - Siegfried Bachmann

HIER WOHNTE
KAROLINE BÖHM
GEB. KIRCHHEIMER
JG. 1873
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 29.12.1944

Karoline (Lina) Böhm, geb. Kirchheimer, *5.4.1873 in Nieheim, Tochter von Aron Kirchheimer und Mina, geb. Grünewald (aus Fürstenau).

Sie war zunächst mit einem Böhm (Vorname unbekannt) verheiratet und kam wohl in den 1920er Jahren nach Fürstenau, woher auch ihre Stiefmutter Jettchen Kirchheimer geb. Bachmann stammte. Hier führte sie wegen der Krankheit der Hausfrau Regine und auch nach ihrem Tode (1932) den Haushalt der Familie Judenberg, Fürstenau Nr. 76. Zusammen mit den Familienmitgliedern wurde sie am 1.8.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie umkam. Bekannt ist das Datum der Verbrennung ihres Leichnams am 29.12.1944.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Schwertestr. 25 - Per eingescannten QR-Code hier hin

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Schwertestr. 25 - Hermann Dillenberg

HIER WOHNTE
HERMANN
DILLENBERG

JG. 1884
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Hermann Dillenberg *20.1.1884 in Ovenhausen, Sohn von Meyer Dillenberg und Hannchen, geb. Bierhoff (aus Borgentreich).

Nach dem Schulbesuch trat er vermutlich zunächst in das elterliche Geschäft in Ovenhausen ein, das vor allem mit Schafen, Ziegen und Kälbern handelte. Aus dem 1. Weltkrieg kehrte er als Kriegsbeschädigter zurück. Er heiratete Rosa, geb. Löwenstein, und lebte mit ihr in Fürstenau Nr. 87b (jetzt: Schwertestr.). Am 9.12.1941 wurde das Ehepaar nach Riga deportiert, wo Hermann Dillenberg verschollen ist.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Schwertestr. 25 - Rosa Dillenberg

HIER WOHNTE
ROSA DILLENBERG
GEB. LÖWENSTEIN
JG. 1882
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Rosa Dillenberg, geb. Löwenstein, *29.3.1882 in Fürstenau, Tochter von Gerson Löwenstein und Klara, geb. Desenberg (aus Frohnhausen od. Fürstenau). Sie war verheirate mit Hermann Dillenberg, Fürstenau Nr. 87b. Am 9.12.1941 wurden beide nach Riga deportiert, wo Rosa Dillenberg für tot erklärt wurde.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Schwertestr. 25 - Albert Dillenberg

HIER WOHNTE
ALBERT DILLENBERG
JG. 1920
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
FLUCHT 1939
ENGLAND

Albert Dillenberg *1920, der als Metzger unter anderem in Erkeln gearbeitet hatte, wurde nach der Pogromnacht in Buchenwald inhaftiert, von wo er erst nach neun Wochen Mitte Januar 1939 entlassen wurde.

Ihm gelang 1939 (Abmeldung 1941) die Flucht nach England, wo ihn die London Gazette 1948 als Metzger in Birmingham nennt. In den folgenden Jahren wurde er erfolgreich im Autohandel tätig und beeindruckte nach dem Krieg die Verwandten seiner Mutter mit seinen großen Autos.

Er starb 2016 hochbetagt in dem Birmingham benachbarten Solihull.

Quelle: Jacob Pins Forum (Die Familie Dillenberg in Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Schwertestr. 25 - Ernst Dillenberg

HIER WOHNTE
ERNST DILLENBERG
JG. 1915
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
HEIRAT 1941 SIEKHOLZ
DEPORTIERT 1941
AUSCHWITZ
ERMORDET 23. 1.1944

Ernst Dillenberg *17.9.1915 in Fürstenau, Sohn von Hermann Dillenberg und Rosa, geb. Löwenstein (aus Fürstenau).

Er heiratete Grete geb. Levi und wohnte mit ihr in Fürstenau Nr. 87b. Das Datum seiner Deporation ist bisher nicht zu klären (möglicherweise am 9.12.1941 von Fürstenau, dann 1942 von Schildesche? – vgl. Berl Dillenberg).

Er wurde in Auschwitz für tot erklärt.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)
Archiv: Gedenkbuch für die Opfer (Ernst Dillenberg)
Link: WDR – Stolpersteine NRW (Stolperstein Ernst Dillenberg)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 18 - Per eingescannten QR-Code aus unserem gedruckten Wegweiser

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 18 -  Emanuel Jacobi

HIER WOHNTE
EMANUEL JACOBI
JG. 1870
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Emanuel (Manuel) Jacobi *31.3.1870 in Fürstenau, Sohn von Jacob Jacobi und dessen 2. Ehefrau Elise, geb. Lipper (aus Fürstenau).

Er heiratete am 2.2.1922 Berta, geb. Löwenstein (aus Löwendorf oder Frohnhausen). Die Ehe blieb kinderlos. Zusammen wurden sie am 9.12.1941 nach Riga deportiert und sind dort verschollen.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 18 - Berta Jacobi

HIER WOHNTE
BERTA JACOBI
GEB. LÖWENSTEIN
JG. 1884
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

Berta Jacobi, geb. Löwenstein, *19.4.1884, Tochter von Gerson Löwenstein und Clara Desenberg (aus Löwendorf od. Frohnhausen). Sie heiratete am 2.2.1922 Emanuel Jacobi aus Fürstenau. Die Ehe blieb kinderlos.

Zusammen wurden sie am 9.12.1941 nach Riga deportiert und sind dort verschollen.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 10-12 - Per eingescannten QR-Code aus unserem gedruckten Wegweiser

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 10-12 - Meier Bachmann

HIER WOHNTE
MEIER BACHMANN
JG. 1864
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

Meier Bachmann *1.4.1864 in Fürstenau, Sohn von Nathan Bachmann und dessen 2. Frau Eva, geb. Löwenstein (aus Frohnhausen).

Er führte mit seinem Vater und später mit seinen Neffen Albert und Hermann den Viehhandel der Familie fort. Zusätzlich verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Viehtreiber bei den Löwensteins.

Im Mai 1914 wurde er in den Vorstand der Synagogengemeinde gewählt. Am 1.8.1942 wurde er zunächst mit seiner Ehefrau Emma nach Theresienstadt und von dort am 23.9.1942 weiter nach Treblinka deportiert. Nach dem Krieg wurde er in Minsk für tot erklärt.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 10-12 - Emma Bachmann

HIER WOHNTE
EMMA BACHMANN
GEB. FISCHEL
JG. 1877
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
1942 TREBLINKA
ERMORDET

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 10-12 - Haus Bachmann

Haus Meier Bachmann

Emma Bachmann, geb. Fischel, *2.12.1877 in Rimbeck.

Ehefrau des Meier Bachmann.

Am 1.8.1942 nach Theresienstadt deportiert.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 3 - Per eingescannten QR-Code aus unserem gedruckten Wegweiser

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Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 3 - David Löwenstein

HIER WOHNTE
DAVID
LÖWENSTEIN

JG. 1887
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1941
RIGA
ERMORDET

David Löwenstein *25.11.1887 in Frohnhausen od. Fürstenau, Sohn von Gerson Löwenstein und Clara, geb. Desenberg (aus Löwendorf od. Frohnhausen).

Er heiratete am 29.10.1926 Bernardine, geb. Weitzenkorn, aus Obermarsberg und lebte dann mit ihr in Fürstenau Nr. 14. Das Ehepaar hatte die Kinder Kläre (*1927) und Helmut (*1931). Die Familie wurde am 9.12.1941 nach Riga deportiert und dort für tot erklärt.

Anmerkung: Helmut Löwenstein konnte befreit werden.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)
Quelle: Jacob Pins Forum (Die Familie David Löwenstein aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 3 - Bernhardine Löwenstein

HIER WOHNTE
BERNHARDINE
LÖWENSTEIN

JG. 1900
DEPORTIERT 1941
RIGA
1944 STUTTHOF
ERMORDET

Bernhardine Löwenstein, geb. Weitzenkorn,  *5.2.1900 in Obermarsberg, Tochter von Jacob Weitzenkorn und Hulda geb. Rosenthal.

Sie heiratete am 29.10.1926 den in Fürstenau Nr. 14 lebenden David Löwenstein und hatte mit ihm die Kinder Kläre (*1927) und Helmut (*1931). Sie wurde mit der Familie am 9.12.1941 nach Riga deportiert und in Stutthof für tot erklärt.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 3 - Kläre Löwenstein

HIER WOHNTE
KLÄRE
LÖWENSTEIN

JG. 1927
DEPORTIERT 1941
RIGA
1944 STUTTHOF
ERMORDET

Kläre Löwenstein *4.12.1927 in Fürstenau, Tochter von David Löwenstein und Bernardine, geb. Weitzenkorn (aus Obermarsberg).Sie wurde zusammen mit ihrer Familie am 9.12.1941 von Fürstenau Nr. 14 nach Riga deportiert und in Stutthof für tot erklärt.

In einen erhaltenen Schreiben des Oberpräsidenten der Provinz Westfalen v. 2. Juni 1942 an den Kreis Höxter, Gemeinde Fürstenau, wird lapidar mitgeteilt, dass die darin aufgeführten jüdischen Eigentümer der Gemeinde Fürstenau nach Riga „evakuiert“ seien.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)

Jüdisches Leben in Fürstenau - Stolpersteine - Hohehäuser Str. 3 - Helmut Löwenstein

HIER WOHNTE
HELMUT
LÖWENSTEIN

JG. 1931
DEPORTIERT 1941
RIGA
1944 STUTTHOF
RIEBEN
FEB. 1945 TODESMARSCH
BEFREIT

Helmut Löwenstein *26.5.1931, in Fürstenau, ist einer der beiden jüdischen Mitbürger Fürstenaus, die den Naziterror überlebt haben.

Mit seiner Familie wurde er am 9.12.1941 nach Riga deportiert. Nach Ende des Krieges wurde er in Dachau befreit. Er lebte dann für mindestens ein Jahr bei der Familie Hoppe, die das Haus seiner Eltern erworben hatte. Auf einer noch vorhandenen Empfangsbescheinigung bestätigte er am 29. März 1946 dem damaligen Ortsdiener, dass er ein Paket erhalten habe, „ …welches mir von Amerika zugesandt wurde …“.

Anmerkung: Auf Einladung von Fritz Ostkämper, dem Vorsitzenden der Jacob Pins Gesellschaft, hat der heute in Florida lebende Harry Lowenstein (früher Helmut Löwenstein) vom 11.-14. Juni 2018 mit seinen Töchtern Berna und Karen und dem Schwiegersohn Greg seinen Geburtsort Höxter (Fürstenau) besucht.

Quelle: Antonius Westermeier (Opfer der Shoa aus Fürstenau)
Quelle: Jacob Pins Forum (Harry Lowenstein – Erinnerungen eines Überlebenden)

Quellennachweise (Auswahl)

Fritz Ostkämper: Juden in Fürstenau, Internet-Seite: Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter e.V. (13.5.2008)

Ernst Würzburger: „Die ehemalige jüdische Gemeinde Fürstenau“, in: Höxter-Corvey. Monatsheft des Heimats- und Verkehrsvereins, 36. Jg., Nr. 11 (November 1988), S. 5-15

Stefan Baumeier und Heinrich Stiewe “Die vergessenen Nachbarn – Juden auf dem Lande im östlichen Westfalen“ (Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 2006)

Jörg Dewenter „Das Abseits als sicherer Ort“ (Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn)

Prof. Gertrude Schneider „Reise in den Tod“ Deutsche Juden in Riga 1941-1944

Mit besonderem Dank:

Fritz Osterkämper
Vorsitzender der Jacob Pins Gesellschaft Höxter

Homepages „Juden in Höxter – in den Dörfern“
Juden in Fürstenau
Harry Lowenstein – Erinnerungen eines Überlebenden
Die Familie David Löwenstein aus Fürstenau

u.v.a.

Benedikt Lücke, hrg. vom Heimat- u. Verkehrsverein Fürstenau am 2.4.2021
Stolpersteine in Fürstenau

Auch ein interaktives Karten-Projekt:

WDR – Stolpersteine NRW

Gegen das Vergessen

Hier direkt zu einem „WDR-Stolperstein“ in der Detmolder Str. 25
Carla Pins