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32 Grabsteine haben sich bis heute erhalten

Bereits in früher Zeit gab es in Fürstenau einen jüdischen Friedhof. Er wird bereits 1773 in einem Vergleich genannt, dem zufolge er von den Gemeinden Fürstenau, Stahle und Albaxen als Begräbnisplatz genutzt wurde. Die bereits in dieser Urkunde auftretende Flurbezeichnung „Am Judenberg“ lässt darauf schließen, dass hier schon lange vorher Juden beerdigt wurden. Während in Stahle später ein eigener jüdischer Friedhof angelegt wurde, bestatteten die Albaxer Juden auch später noch ihre Toten in Fürstenau, z.T. aber auch in Höxter.

Der jüdische Friedhof liegt am Beginn des Wanderweges nach Bödexen in extremer Hanglage linker Hand nahe des kleinen Flüsschens der Saumer (Flur 6, Nr. 151/87). Auf dem schmalen und fast 2000 Quadratmeter großen Gelände befinden sich heute noch über 30 Grabsteine. Einige davon tragen nur hebräische Schriftzeichen, andere auf einer Seite deutsche und auf der Rückseite hebräische Schrift und wieder andere nur deutsche Inschriften. Der Friedhof steht heute unter Denkmalschutz und wird von der Stadt Höxter gepflegt.

Der älteste erhaltene Grabstein trägt die Jahreszahl 1826, und die letzte Beerdigung – Moses Bachmann, letzter Vorsteher der Synagogengemeinde – hat am 10.2.1940 stattgefunden. An zwei Grabstätten sind auch Namen von Deportierten zu finden. Bei dem einen handelt es sich um einen Gedenkstein der Familie Dillenberg mit fünf Personen der Familie (Rosa, Hermann, Grete, Ernst und Berl). Der andere Gedenkstein mit der Aufschrift „Für die im K.Z. Lager 1942-1945 umgekommenen Angehörigen zum Andenken“ trägt die Namen Regine und Markus Judenberg, Max Pins und Karoline Böhm.

Das Salomon Ludwig Steinheim Institut hat inzwischen den Friedhof vollständig erfasst. Dabei wurden die hebräischen Inschriften übersetzt und Informationen zu den Personen ergänzt.

Quelle: www.jacob-pins.de (siehe: Der jüdische Friedhof in Fürstenau)

Literatur

Fritz Ostkämper: Juden in Fürstenau, Internet-Seite: Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter e.V. (13.5.2008)

Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil III: Regierungsbezirk Detmold (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen, Bd. 1.1), Köln 1998, S. 198-200

Ernst Würzburger: „Die ehemalige jüdische Gemeinde Fürstenau“, in: Höxter-Corvey. Monatsheft des Heimats- und Verkehrsvereins, 36. Jg., Nr. 11 (November 1988), S. 5-15

Danksagung

Zahlreiche biographische Angaben konnten mit Hilfe von Fritz Ostkämper (Jacob Pins Gesellschaft) ergänzt werden

epidat – epigraphische Datenbank

Jüdischer Friedhof Höxter-Fürstenau (1826-1940 / 32 Einträge)
Salomon Ludwig Steinheim-Institut

Link zur epigraphischen Datenbank

Beispiele der Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Fürstenau.

Weitere Quellen/Links:

Mit besonderem Dank:

Antonius Westermeier
Ortsheimatpfleger Höxter-Fürstenau

Homepage „Spurensuche: Die jüdischen Mitbürger Fürstenaus“
Geschichte und Geschichten der ehemaligen jüdischen Gemeinde
Der jüdische Friedhof „Am Judenberg“

Heimat- und Verkehrsverein Fürstenau
Neuigkeiten · Projekte · Stimmen

Homepage – Geschichte: „Jüdisches Leben in Fürstenau“
Youtube-Film „Der jüdische Friedhof in Fürstenau“

Heimat- und Verkehrsverein Fürstenau - Friedhof Höxter-Fürstenau - Youtube-Film - Preview

YOUTUBE-Film des Heimat- und Verkehrsverein Fürstenau